28 August 2011

Highfield Festival 2011


[19.-21.08.2011]

Tag 1
Um 07:00 Uhr morgens kam Domme bei mir an und es hieß, meinen Kram in seinem Auto zu verstauen. Gegen halb 8 waren wir auf der Autobahn Richtung Leipzig unterwegs. Die Autofahrt war schon recht amüsant, allein das Durchfahren der verschiedenen Bundesländer - wir kamen neben NRW durch Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und schließlich Sachsen. Gegen Mittag erreichten wir schließlich Großpösna - und beim Anhalten auf dem Festivalparkplatz wurden wir von einem lauten Donner begrüßt. Fing also super an: mit Regen!
Bewaffnet mit unserem Zelt, Schlafsäcken und diversem Kleinkram machten wir uns durch den Regen auf den Weg zum Festivalgelände, wo wir unser Bändchen bekamen ♥ Und dann ging die Suche nach einem Zeltplatz los. Da viele schon Donnerstags angereist waren oder früher als wir an diesem Freitag, gestaltete sich die Suche als äußerst schwierig. Nach einer gefühlten Stunde - viel weniger war es wirklich nicht -, wurden wir schließlich fündig. Es war nicht optimal, aber groß genug für unseren Kram, und das war am Ende alles, was wir wollten.


Dieser "See" war direkt neben unserem Zeltplatz. Am ersten Tag noch recht akzeptabel, wurd aber im Laufe der drei Tage immer dreckiger und vor allem dehnte sich der Sumpf drumherum immer weiter aus. Aber nun gut, wenigstens hatten wir einen Platz gefunden, der sogar relativ nah am eigentlichen Festivalgelände lag. Interessant war, als auf einmal vier Typen kamen und in unseren See gesprungen sind. Na ja, am ersten Tag ging es wie gesagt noch ohne Gefahr ;) Insgesamt mussten wir dreimal zwischen Auto und Zeltplatz hin und her pendeln und das Schicksal meinte es gut mit mir. Ich war etwas überladen und wer läuft mir da urplötzlich über den Weg? Mein Ex-Freund. Er hat mir dann etwas abgenommen und mein Weg wurde dadurch im einiges erträglicher. Irgendwann gegen 16-17 Uhr war dann endlich alles aufgebaut und zum Zelt transportiert und wir schmissen den Grill an, was schwierig war, da es mit einem Mal zwar sonnig wurde, aber ziemlich windig. Unser Pavillion fand das nicht so prickelnd und wollte einen Abflug machen, wobei eine Stange durchgeknickt ist und wir sie provisorisch mit Panzertape richten mussten. Unsere Zeltnachbarn fanden es natürlich urkomisch, als ich da unseren Pavillion an der Sturmleine am Boden gehalten habe.
Um 19:30 Uhr machten wir uns dann endlich auf den Weg aufs Festivalgelände, da wir uns Thees Uhlmann anschauen wollten. Ich kannte ihn im Vorfeld nicht, war jedoch direkt begeistert. Eingängige, deutsche Musik und ein sympathischer Sänger.


Danach ging es noch für ca. eine halbe Stunde zu den Donots. Nicht so genial wie letztes Jahr bei Rock am Ring, dennoch gut. Und dann kam mein Tageshighlight in Form von Flogging Molly! Wie ich es geschafft habe, auf einmal direkt vor der Bühne mittendrin zu stehen, weiß ich nicht, aber es war übelst geil! 1 1/4 Stunde im übelsten Moshpit, in dem ich zweimal auf die Nase gefallen bin und direkt diverse Blessuren davon getragen habe, aber die Stimmung war einfach nur der Wahnsinn. Jederzeit wieder!


Zum Schluss ergatterten wir noch ein Käsebretzel für 1€ und haben dann noch Seeed eine Chance gegeben. Nach einem Lied war diese Chance vorbei und wir sind schlafen gegangen. Irgendwann mitten in der Nacht fing jedoch einer unserer Zeltnachbarn an tierisch rumzuschreien - eine halbe Stunde lang immer dasselbe: "Ey Boah. Boah! Komm mal raus, Boah!" Das muss man hinnehmen, aber es macht einen doch aggressiv. Dennoch war es eine recht angenehme erste Nacht.

Tag 2
Tagesbeginn war zu einer humane Zeit, nämlich so gegen 08:30 Uhr. Da wurde es nämlich ziemlich heiß im Zelt. Zum Frühstück gab es Toast mit Nutella. Ich weiß gar nicht mehr genau, was wir den Vormittag über getrieben haben, ausser zu Essen, auf jeden Fall ging es gegen 13 Uhr zum Festivalgelände, da wir uns Disco Ensemble anschauen wollten. Zu der Bühne sei noch gesagt, dass sie gefühlte 100 Meter hoch war. Ehrlich. Wenn man in den vorderen Reihen stand, hat man den Schlagzeuger gar nicht gesehen und es konnte auch passieren, dass auf einmal der Sänger aus dem Blickfeld verschwand. Den Sinn muss mir mal jemand erklären. Wie dem auch sei. Disco Ensemble waren ziemlich gut. Jetzt hieß es zwei Stunden warten, da Royal Republic erst um 15:45 Uhr spielen sollten. Und wie kann man die Zeit am besten nutzen? Genau. Wir sind im Störmthaler See schwimmen gegangen! Es war arschkalt, aber dennoch bei den Temperaturen sehr angenehm. Allerdings schwomm da auf einmal unter meinen Füßen etwas herum und ich bin überzeugt, dass jemand seine Schwimmshorts verloren hatte. Nun gut.


Pünktlich für Royal Republic waren wir dann wieder auf dem Gelände und ich muss sagen, es war genial! Ich wollte die Schweden schon seit geraumer Zeit mal sehen und war froh, dass es endlich geklappt hat. Ein Konzert ist schon in Planung. Ganz anschauen konnten wir sie jedoch nicht, da im Anschluss direkt Yellowcard auf der anderen Bühne waren und wir den Anfang nicht verpassen wollten. Die Stimmung war grandios und die Band genau so, wie ich es erwartet hatte. Ich habe mir im Anschluss Underoath angesehen, die Domme nicht so toll fand, weswegen er zum Zelt zurück ist. Toller Auftritt, auch wenn der Publikumsandrang jetzt gar nicht sonderlich groß war. Trotzdem hat der Sänger eine super Show hingelegt und ich konnte einige tolle Fotos machen, da ich in der zweiten Reihe stand.


Danach bin ich zum Zeltplatz zurück und habe ein Buch gelesen und Wasser getrunken! HAH! Sowas ist für mich Festivaltauglich! Domme war unterdessen auf dem Gelände und hat sich irgendeine Band angesehen. Irgendwann kam ein Typ zu mir ans Zelt und wollte mir etwas aus seinem Tetrapack geben, doch wollte mir nicht sagen, was drin ist, demnach habe ich dankend abgelehnt. Wenig später kam Domme zurück und wir haben uns noch mal ins Zelt gelegt, da wir doch ein wenig k.o. waren. Scheinbar bin ich dann eingeschlafen, denn irgendwann hat er mich geweckt und es ging zu Interpol. Na ja, zumindest zu dem Ende, was mir allerdings gefallen hat. Unsere eigentliche Begeisterung galt an diesem Tag The Kooks. Ich mag die Band schon ziemlich lange und war wirklich begeistert von ihnen. Ich hatte auch einen super Platz relativ weit vorn - jedoch war hinter mir ein dezent aufdringlicher Typ, der mich die ganze Zeit an der Hüfte festgehalten hat. Okay, war super, als ich hingefallen bin und er mich direkt hochziehen konnte, jedoch kam er mit seinem Gesicht meinem immer bedrohlich nahe und sowas kann ich gar nicht ab. Habe mich dann von ihm verabschiedet und mich an den Rand gestellt. Vor allem raus aus dem Moshpit. Da war mir nicht so ganz nach. Headliner an diesem Tag waren 30 Seconds To Mars. Meinen Platz vor der Bühne habe ich letztendlich komplett geräumt, auf Grund von Kreislaufproblemen, aber im Endeffekt bin ich auch nicht traurig drüber. Die Bühnenshow von 30stm war zwar schon nett anzusehen, doch Jared Leto ist einfach nur ein aufgeblasener Spasti. Hat mir persönlich gar nicht gefallen, bis auf wenige Ausnahmen und ich war drauf und dran, einfach zum Zelt zu gehen. Letztendlich habe ich es mir komplett angesehen, mit dem Fazit, dass ich es nie wieder sehen muss.




Tag3
Erneut fing der Tag recht früh an, doch das war in Ordnung. Ein ausgiebiges Frühstück und dann haben wir wetterbedingt schon mal mit dem Abbau unserer Zelte begonnen und alles zum Auto transportiert. Es sah nämlich ziemlich nach Regen aus und so konnten wir nachts direkt nach hause fahren, bzw. hätten auch im Auto schlafen können. Der Abbau hat jedoch ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen, wodurch ich den Anfang von Zebrahead verpasst habe. Definitiv eines meiner Wochenendhighlights! Ich mag die Band und sie wissen es perfekt, mit dem Publikum zu agieren. Besonders lustig ist immer, wenn alle ihre "Muschi" in die Höhe halten sollen - die ich für meine beste Freundin gemacht habe.


Danach habe ich mir noch teilweise
No Use For A Name angesehen. Nur teilweise, da ich mich danach mit Domme getroffen habe, für Hot Water Music. No Use waren auf jeden Fall das Anschauen wert, was ich von Hot Water Music nicht unbedingt sagen kann. Nett, aber eine Wiederholung brauch ich nicht. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt einen Platz in der zweiten Reihe und war ziemlich zufrieden, da als nächstes Panic! at the Disco auf dem Programm standen ♥ ENDLICH habe ich sie live gesehen! Und ich wurde auch nicht enttäuscht. Vor mir stand jedoch eine dieser Groupies die direkt "I love you" geschrien hat. Ja ne, ist klar. Ist dem vor allem vollkommen schnuppe :D Mein Lieblingslied wurde auch gespielt und ich war einfach nur zufrieden. Das einzig Doofe war: der Auftritt überschnitt sich zumindest 15 Minuten mit dem von Jimmy Eat World, weswegen ich von denen dann den Anfang verpasste. Fies, dass immer die Bands, die man total gern mag, zeitgleich spielen.


Mein letzter Bühnenwechsel an diesem Wochenende folgte. Jimmy Eat World hab ich von ziemlich weit links anschauen müssen, jedoch recht weit vorne. Danach wurde es vor der Hauptbühne ziemlich leer und ich stand zwar immer noch links, aber vor der Bühne und so ca. in der 4. Reihe. Sehr geil, um den Auftritt der Dropkick Murphys zu sehen. Definitiv auch eines meiner Highlights. Wie die Leute abgegangen sind, war einfach nur unglaublich. Dann kam die längste Wartezeit zwischen zwei Bands. Viele sind zur anderen Bühne gegangen, um sich Rise Against anzusehen, doch ich wollte lieber meinen Platz so weit vorn verteidigen, um die Foo Fighters aus nächster Nähe zu sehen. Habe ich auch geschafft, jedoch habe ich es letztendlich nur eine knappe Stunde während ihres Auftritts dort vorne ausgehalten. Was ein Gedrücke und Gedrängel. War zu erwarten, dennoch war es unerträglich. Und das Rauskommen war auch kein Zuckerschlecken. Ich war froh, wieder atmen zu können. Dennoch war der Auftritt einfach nur WOW! Die Foos waren mitunter der Grund, wieso wir die fast fünfstündige Autofahrt nach Leipzig auf uns genommen haben, anstatt zum wesentlich näheren Area4 zu fahren. Und wir wurden ehrlich nicht enttäuscht. Dave Grohl weiß, wie er das Publikum begeistern kann und auch wenn ich die letzten anderthalb Stunden von ganz hinten gesehen habe, war es einfach nur grandios! Ein mehr als würdiger Festivalabschluss und wenigstens ein guter Headliner!

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